Iserlohn. Mit dem IGW-Komplex „HANSEeins“ und den Mehrfamilienhäusern der Sprenger Unternehmensgruppe sind bereits wesentliche Bausteine des Quartiers Teutoburger Platz – große Teile des Areals befinden sich auf dem ehemaligen Gelände von Hänsel Textil – realisiert worden. Weitere Bausteine könnten sich bereits in Umsetzung befinden, bekanntlich sorgten die explodierenden Baupreise aber dafür, dass beispielsweise die IGW zwei weitere geplante Baukörper an der Hansaallee neben „HANSEeins“ zurückgestellt hatte. Und auch die Entwicklung des Geländes des ehemaligen Theodor-Reuter-Kollegs – ebenfalls Bestandteil des Quartiers – konnte unter den erwähnten Rahmenbedingungen nicht im gewünschten Tempo in Angriff genommen werden. Mit dem Beginn des Abrisses des ehemaligen Kollegs ab der Jahresmitte wird nun aber auch hier die entscheidende Phase der Entwicklung eingeläutet. IGW-Geschäftsführer Olaf Pestl, Stadtbaurat Thorsten Grote und Stadtprojekt-Geschäftsführer Michael Schmitt erläuterten im Gespräch mit der Heimatzeitung die anstehenden Schritte.
„Es ist nun eine Strategie gefunden worden, die kurzfristig zur
Ausführung kommen kann“, sagte Michael Schmitt. Der südliche, also zum
Karnacksweg hin gelegene Teil des Reuter-Geländes soll von der Stadtprojekt für
Eigentumswohnungen entwickelt werden, auf dem nördlichen Teil mit Turnhalle und
Maschinenhalle soll wie berichtet eine große Kita entstehen. Wichtige
Grundlagen sind inzwischen vollzogen. So ist die Stadtprojekt Eigentümer des
südlichen Teilgebiets geworden. In der jüngsten Ratssitzung ist auch der
Beschluss gefasst worden, dass die Stadtprojekt für den Gesamtabriss des
Reuterkomplexes verantwortlich sein soll. Der bevorstehende Abriss wird sich
zunächst auf eine Entkernung aller Gebäude konzentrieren, die großen
Abrissbagger werden dann zu einem späteren Zeitpunkt folgen. Mitte 2026, so
Michael Schmitt, soll die Gesamtfläche von der bisherigen Bebauung freigeräumt
sein.
Thorsten Grote erläuterte das Konzept für die Kita, die ja nach Beschluss des Jugendhilfeausschusses nunmehr für sechs statt nur für vier Gruppen gebaut werden wird. Die Stadt Iserlohn wird nach Errichtung Eigentümer des Kita-Komplexes werden. Grote erläuterte, warum: Bekanntlich reichen die Kibiz-Zuschüsse nicht aus. Beim Modell als Eigentümer seien die Deckung der Differenz investive Kosten, diese seien nicht von der Haushaltssperre betroffen und inzwischen auch Bestandteil des KIM-Wirtschaftsplanes.
IGW-Spezialimmobilien
fungiert bei Kita als Bauträger
Die Bauträgerschaft wird die IGW Spezialimmobilien übernehmen,
die IGW hat im Kitabau ja bereits Expertise erworben (Gerichtsstraße, Kalthof).
Thorsten Grote hebt hervor, dass sich hier ganz bewusst mehrere Player im
Konzern Stadt gegenseitig unterstützen sollen. Im Laufe des Jahres 2027, so
Olaf Pestl, soll die Kita fertiggestellt sein. Betreiber der Einrichtung wird
dann am Ende die Diakonie, die dafür wie berichtet das Konzept einer Klima-Kita
entwickelt hat.
Zur Wohnbebauung im südlichen Bereich: Michael Schmitt spricht
von einer Realisierung über den frei finanzierten Markt. Die angedachten
Eigentumswohnungen in innenstadtnaher Lage würden auch bezogen auf das
Sprenger-Projekt (geförderter Wohnungsbau) eine gute Abrundung des Gesamtareals
bedeuten. Mit Investoren sei man bereits im Gespräch, eine Anzahl der
Wohneinheiten sei allerdings noch nicht festgelegt worden, das hänge am Ende
von der gewünschten Größenstaffelung bei den Wohnungen ab. Weiter verfolgt würden
auch die Pläne für ein Mobilitätshub.
Der Name „Teutoburger Platz“ rührt ja daher, dass die
Teutoburger Straße im Rahmen einer umfassenden Grundsanierung in Teilen einen
platzartigen Charakter erhalten soll – auch als Bindeglied für die
unterschiedlichen Komplexe. Diese Grundsanierung soll im Zuge der zuvor
geschilderten Neubautätigkeiten erfolgen. Aktuell, so Olaf Pestl, müsse noch
geklärt werden, welche Anschlüsse an welcher Stelle im Straßenraum für die
neuen Baukörper realisiert werden müssen. Und die für den Abriss des
Reuter-Komplexes benötigte Zeit soll auch für eine notwendige Anpassung des
Bebauungsplanes genutzt werden, ergänzt Stadtbaurat Thorsten Grote.
Zwei
„Brüder“ für „HANSEeins“
Olaf Pestl arbeitet derweil weiter daran, dass der Komplex
„HANSEeins“ noch zwei Brüder bekommt. Dabei hat er weiter die Entwicklung der
Rahmenbedingungen im Baubereich im Blick, auch bezüglich des Niveaus bei den
Bauzinsen. Aktuell sei es noch zu früh, einen Zeitplan zu kommunizieren. In den
zwei weiteren Gebäuden sollen im Wesentlichen Wohnungen entstehen, aber auch
Gemeinschaftsräume, zugänglich für alle Quartiersbewohner. Letztlich werde an
der Ursprungsplanung festgehalten, so Pestl.